Langenwetzendorf

Langenwetzendorf

Langenwetzendorf liegt im Thüringer Schiefergebirge und erstreckt sich entlang der Leuba über eine Länge von ca. 4 km. Die nächsten größeren Orte sind die Kreisstadt Greiz und die Stadt Zeulenroda-Triebes.

Zu Langenwetzendorf gehören seine zwischen 1992 und 2013 eingemeindeten Ortsteile Daßlitz, Erbengrün, Göttendorf, Hain, Hainsberg, Hirschbach, Langenwetzendorf, Lunzig mit ehemaligem Ortsteil Kauern, Naitschau, Neuärgerniß, Neugernsdorf, Nitschareuth, Wellsdorf, Wildetaube mit den ehemaligen Ortsteilen Altgernsdorf und Wittchendorf, und Zoghaus.


Foto: Marianne Roth

Der Ort wurde im Jahr 1268 erstmals als Wiczendorf urkundlich erwähnt. Ursprünglich war er als sogenanntes Waldhufendorf mit der Leuba als Mittelachse gegründet worden. Die Lage an der Leuba ist auch der Hauptgrund für den Bau der noch nachweisbaren Mühlen:

- Die Dietzels- oder Geyersmühle ist wohl 1512 auf einer Steuerliste als Mühle (allleier) erwähnt worden. Zur Mahl- und Schneidemühle gehörten schon damals 50 Hektar Land, was zur weiteren wirtschaftlichen Festigung in dieser Zeit ausreichend bezeichnet werden kann. Jedoch unterlagen die etwas abseits liegenden Mühlen in kriegerischen Zeiten der Willkür. Die Besitzerfolge ab 1512 fand im Jahre 1900 ihr Ende, weil keines der fünf Kinder das Mühlenunternehmen wollte. Die 10. Generation verabschiedete sich. Schuld war die Industrialisierung des Umfeldes. 1903–1904 wurde die Mühle zwangsversteigert. Seit wenigen Jahren ist die Mühle unbewohnt. Trotzdem dürfte der Standort Investoren dienen.

- In der Buschmühle ist der gewerbliche Schneidemühlenbetrieb längst erloschen. Die Mühle ist bewohnt und die Kreissäge kreischt noch. 1538 wurde die Mühle erstmals urkundlich erwähnt. Paul Beigang führte das Gewerbe als letzter Sägemüller bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Mühle ist noch bewohnt.

- Die Mutzmühle, früher Kittenmühle genannt, liegt jetzt hinter einer modernen Kaufhalle rechtsseitig an der Greizer Straße versteckt hinter einem schwarz-weißen Fachwerkhaus. 1540 wollte der Eigentümer seine Mühle noch zu einer Schneidemühle erweitern, da gab es Streit mit den anderen Müllern. Die wasserrechtlichen Probleme häuften sich auch, als die Industrieanlagen hinzukamen. Ein Fabrikbesitzer kaufte 1888 den Mühlenbetrieb und bebaute später das Land. Das Mühlenhaus wurde Wohnhaus und ist heute ein Werbeträger.

- Die Schneidemühle Arnold liegt im Wiesengrund am Leubabach und ist 1846 erbaut worden. 1993 erhielt die Wassermühle ein oberschlächtiges Wasserrad. Die Wasserzufuhr aus der Leuba war über einen 250 Meter langen Mühlgraben geregelt. Als 1884 die Mahlmühle abbrannte, wurde diese Grundstück verkauft. Es wurde ein Standort einer Textilweberei. Die alte Schneidemühle musste weichen. Vorher gab es hier drei Mühlen, sagt man.

- Die Schmieds- oder Eiselsmühle brannte am 20. Juni 1926 ab. 1550 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Diese Mühle soll wohl schon um 1665 gebaut worden sein. Heute steht auf dem Gelände ein Wohnhaus mit anschließender Werkstatt.

- Die Kuxmühle wurde 1597 erstmals urkundlich erwähnt. 1978 wurde sie unter dem Namen : VEB Vereinigte Mühlenwerke Wünschendorf, Produktionsbereich Langenwetzendorf geführt. Sie belieferte mit einer modernen Anlage eine Schweinemastanlage täglich mit über 60 Tonnen Mischfutter. Mit der politischen Wende kam auch das Ende der Kuxmühle.

Im Juli 2006 scheiterte eine angestrebte Fusion mit der Gemeinde Vogtländisches Oberland in zwei Anläufen. Zum 31. Dezember 2012 wurde die Gemeinde Vogtländisches Oberland aufgelöst. Es existierten dabei zwei Varianten: In der Variante „Bürgerwille" erhält die Gemeinde Langenwetzendorf die Ortsteile Hohndorf und Schönbach. Die Landesregierung bevorzugte hingegen die Variante „alte Kreisgrenzen", bei der die Gemeinde auf die Städte Greiz und Zeulenroda-Triebes aufgeteilt wird. Die letztgenannte Variante wurde schließlich umgesetzt.




Zum 31. Dezember 2013 wurden die Gemeinden Hain, Lunzig, Neugernsdorf und Wildetaube aus der aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft Leubatal eingemeindet. Gleichzeitig wurde Langenwetzendorf erfüllende Gemeinde für Hohenleuben und Kühdorf.

Der Ort hat sich mit 2 neuen Wohngebieten und umfangreichen Einkaufsmöglichkeiten wie Supermarkt und Einzelhändlern von Waren des täglichen Bedarfs über 2 Fleischer und 3 Bäcker zu einem guten Wohnstandort entwickelt. Die medizinische Versorgung ist ebenfalls durch einen Zahnarzt und Allgemeinarzt sowie einen Orthopäden, eine Physiotherapie und eine Apotheke gut abgesichert. Eine Vielzahl von Unternehmen sichern ca. 1.200 Arbeitsplätze.

Einmal im Jahr findet das Parkfest statt. Es handelt sich dabei um ein Volksfest mit über 50-jähriger Tradition, das von den Vereinen der Gemeinde mitgestaltet wird. Als fester Termin hat sich das zweite Wochenende im Juli etabliert. Zum Abschluss des Parkfestes gibt es seit ein paar Jahren ein Höhenfeuerwerk vor der Kulisse des Parkteiches.

Eine weitere Tradition, die im Ort gepflegt wird, ist das Aufstellen eines Osterbrunnens. Dieser hat seinen festen Platz während der Osterzeit ebenfalls im Parkgelände. Er kann über vierzehn Tage besichtigt werden (eine Woche vor Gründonnerstag bis eine Woche nach Ostermontag).

Foto: www.osterbrunnen-langenwetzendorf.de

In den Sommermonaten steht ein idyllisches Freibad zur Verfügung. Unser Freibad liegt idyllisch am Waldrand und wurde 1997 komplett saniert. Ein 50 Meter langes Schwimmbecken, ein Sprungbrett, eine 39 Meter lange Rutsche und ein Nichtschwimmerbecken können von allen Wassersportbegeisterten genutzt werden. Tischtennis und Beachvolleyball sorgen für den sportlichen Ausgleich. Den gemütlichen Teil kann man auf der großen Liegewiese mit Palmen und Grillplatz verbringen.

Langenwetzendorf besitzt eine eigene Regelschule mit durchschnittlich etwas über 200 Schülern, sie ist zentral im Ort gelegen und befindet sich in Nähe der Kirche und des Gemeindeamtes Langenwetzendorf sowie des Kindergartens. Die Schule besteht aus zwei Gebäuden, wobei das ältere Schulgebäude aus dem späten 19. Jahrhundert stammt. Erbaut wurde die Schule von Ernst Arnold. 1985 wurde die Schule in Form eines Plattenbaues erweitert. Zu DDR-Zeiten hieß die Schule Juri-Gagarin-Oberschule, seit der Wende hieß sie Regelschule Langenwetzendorf. Seit dem Schuljahr 2007/2008 trägt sie den Namen Bio-Landschule Staatliche Regelschule Langenwetzendorf.